Die Geschichte

Hertha 92: Die Anfänge

Hertha BSC wurde am 25. Juli 1892 als BFC Hertha 1892 gegründet. Erst im Jahr 1923 entstand nach der Fusion mit dem Berliner Sport-Club (BSC) der bis heute vollständige Vereinsname. Zwar trennten sich wenige Jahre später beide Vereine wieder. Das Kürzel BSC durfte die Hertha aber weiterhin im Namen tragen.

Die Gründung des Vereins leiteten Ende des 19. Jahrhunderts zwei 16- und 17-jährige Geschwisterpaare – Fritz und Max Lindner sowie Willi und Otto Lorenz - ein, denen es einerseits nicht mehr ausreichte, immer nur gegen die eigenen Kameraden zu spielen, die sich aber andererseits auch keinem der bereits ansässigen Vereinen anschließen wollten. Der Grundstein für die Gründung soll bei einer kleinen Feier in einem Berliner Lokal gelegt worden sein, in dem das Bier reichlich floss und sich einer der Jugendlichen an eine Schifffahrt mit seinem Vater erinnerte. Der Dampfer trug den Namen Hertha. Heute frotzeln einige daher, dass der Klub im Suff gezeugt wurde.

Die ersten Spiele trug die Mannschaft in den kommenden Jahren bis zum Umzug zur Plumpe auf dem Exerzierplatz des Alexander-Regiments an der Schönhauser Allee im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg aus. Die Spieler zogen sich in dieser Zeit in einer nahe gelegenen Gaststätte in der Oderberger Straße um.

Die legendäre Plumpe 

Im Jahr 1905 folgte dann der Umzug auf den Schebera-Platz (Wedding - Gesundbrunnen). Der Gastwirt Schebera hatte diesen 1900 in Berlin-Wedding an der nahe gelegenen Bellermannstraße/Behmstraße ursprünglich für den BFC Rapide 1893 angelegt. Doch da Rapide nicht genügend finanzielle Mittel besaß, schloss Hertha mit Schebera einen Nutzungsvertrag. Auf dem Schebera-Platz erwarb sich Hertha bald ihren treuen Zuschauerstamm, und die Pacht wurde aus den erhöhten Mitgliedsbeiträgen, die im Monat 50 Pfennig betrugen, bezahlt. Hier gewann Hertha 92 im Jahr 1906 die erste Berliner Meisterschaft. In der folgenden Endrunde um die deutsche Meisterschaft scheiterte Hertha dann allerdings im Halbfinale am späteren deutschen Meister VfB Leipzig.

1910 gewann die Mannschaft gegen Southend United England, ein legendärer Sieg, weil Hertha als erste Fußballmannschaft des Kontinents eine englische Profimannschaft bezwungen hatte. So wurde die „Plumpe“ der Fußballort Nummer eins für ganz Berlin.

Nach immer wiederkehrenden Streitigkeiten mit Gastwirt Schebera schloss man sich 1923 mit dem Berliner Sport-Club zusammen. Dieser besaß auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Behmstraße eine frühere Eisbahn, die als Athletikplatz genutzt wurde. Der BSC brachte das Sportplatzgelände in die Ehe ein, der BFC Hertha 1892 eine aufstrebende Fußballmannschaft.

Kurz darauf begann auf dem Gelände der Bau eines neuen Sportplatzes, der am 9. Februar 1924 mit einem Ligaspiel gegen den VfB Pankow eingeweiht wurde – die legendäre Plumpe. Der Berliner Polizeipräsident genehmigte 1924 gar den Bau einer teilweise überdachten und später 110 m langen Zuschauertribüne. 1926 parallel zur Behmstraße. Stehtribünen, die im Berliner Volksmund nur „Zauberberg“ und „Uhrenberg“ genannt wurden. Im Jahr 1931 fasste das Stadion 35.239 Zuschauerplätze, davon 2642 Sitzplätze. 1936 fanden in diesem Stadion sogar einige Spiele des olympischen Fußballturniers statt.

Auch wenn das Stadion während des Zweiten Weltkriegs vollkommen zerstört wurde, blieb es bis 1963 weiterhin die Heimat der Berliner Hertha. Bereits im Juni 1946 begann erneut der Spielbetrieb an der Plumpe. Die beliebte Sportstätte wurde nach Kriegsende wieder aufgebaut und bot dem Klub noch bis zur Geburtsstunde der Fußball-Bundesliga eine Heimat. Hierfür erfüllte sie allerdings nicht mehr die notwendigen Voraussetzungen. Der DFB schrieb für Bundesliga-Spiele nämlich Stadien mit einem Fassungsvermögen von mindestens 35.000 Plätzen vor. Nach dem Wiederaufbau aber passten nicht mehr annähernd so viele Zuschauer in die Plumpe, und die Hertha musste infolgedessen zähneknirschend ins Berliner Olympiastadion umziehen.

1974 wurde die Plumpe abgerissen; aufgrund des Bundesliga-Skandals wurde diese zur Entschuldung der Hertha an eine Berliner Wohnungsbaugesellschaft verkauft, die auf dem Gelände Wohnhäuser errichtete. An der Bellermannstr. 64 bis 70 erinnert heute eine Skulptur an die legendäre Plumpe.

Auf dem Areal des einstigen Schebera-Platzes befindet sich auch heute noch ein Fußballplatz. Leider befinden sich dort noch immer eine Bauruine und das alte halb verfallene Hertha-Domizil Behm-/Ecke Jülicher Straße. Investoren gesucht. Der Bezirk Mitte „fahndet“ auch aktuell händeringend nach Investoren für diese Immobilie.

Ende der 1920er: 4 traurige Jahre 

Auch wenn Hertha 92 sich innerhalb Berlins zu einer großen Mannschaft entwickelte, blieb ihnen der ganz große Erfolg - die deutsche Meisterschaft - lange verwehrt. 1919 war ein Jahr, das den Klub auf dem Weg dorthin auch noch weit zurück warf. Da einige Spieler illegale Gelder kassiert haben sollen, wurde Hertha 92 vom Spielbetrieb ausgeschlossen. 1923 schlossen sich die Herthaner dann dem bekannten Berliner Athletiksportverein „Berliner SC“ an und spielten ab diesem Zeitpunkt als Fußballabteilung des Berliner SC unter der uns heute bekannten Bezeichnung "Hertha BSC". Bereits 1929 trennten sich die Fußballer von Hertha BSC wieder vom Berliner SC. Nachdem eine Abfindung von 75.000 Reichsmark gezahlt wurde, konnte Hertha den Sportplatz und das durch die vier Finalteilnahmen in Folge bereits bekannt gewordene „BSC“ behalten.

Auf Landesebene folgten allerdings vier glücklose Jahre, in denen Hertha BSC alle Endspiele um die deutsche Meisterschaft verlor:

Deutscher Meister 1930 und 1931 

Nach vier gescheiterten Versuchen sollte der 22. Juni 1930 der Hertha endlich die erste deutsche Meisterschaft bescheren. Danach sah es vor den 40.000 Zuschauern im Düsseldorfer Rheinstadion zunächst freilich nicht aus, als Finalgegner Holstein Kiel bereits nach acht Minuten mit 2:0 führte. Doch in einem packenden Spiel erzielten sie bis zur Pause den 3:3-Ausgleich und drei Minuten vor dem Ende gar den 5:4-Siegtreffer.

In einer Zeit, in der Düsseldorf noch weit weg war und der Großteil der Berliner nicht die Möglichkeit besaß, den Spielverlauf an einem Rundfunkgerät zu verfolgen, sprach sich der Erfolg zuerst nur sehr langsam herum. Erst am darauffolgenden Tag stürmten sie endlich die Straßen und schwenkten die blau-weißen Fahnen. Beim triumphalen Empfang der Spieler kam der Verkehr um den Berliner Bahnhof Friedrichstraße vollkommen zum Erliegen. Alle Berliner realisierten nun: Der deutsche Meistertitel ging erstmals an die Plumpe!

Auf den nächsten Meistertitel sollten die Fans nicht lange warten müssen. Nicht weniger dramatisch verlief das Endspiel ein Jahr später – am 14. Juni 1931 im Müngersdorfer Stadion zu Köln. Vor 50.000 Zuschauern lagen die Berliner bis zur 75. Minute 1:2 zurück, ehe Hertha-Legende Hanne Sobek (1900–1989), der seine Mannschaft bereits im Vorjahr ins Spiel zurück brachte, die Begegnung drehte. Mit seinen Treffern zum 1:1- und 2:2-Ausgleich hatte er maßgeblichen Anteil an der zweiten deutschen Meisterschaft, die Kirsei eine Minute vor Schluss mit dem Tor zum 3:2 perfekt machte.

  • 22. Juni 1930 – Finale um die Deutsche Meisterschaft 1930\r\n
    • Hertha BSC – Holstein Kiel 5:4 (3:3)
    • Hertha BSC: Gehlhaar, Völker, Wilhelm, Leuschner, Müller, Radecke, Ruch, Sobek, Lehmann, Kirsei, Hahn
    • Holstein Kiel: Kramer, Lagerquist, Zimmermann, Baasch, Ohm, Lübke, Voß, Ritter, Ludewig, Widmayer, Esser
    • Tore: 0:1 Widmayer (4.), 0:2 Ritter (8.), 1:2 Sobek (22.), 2:2 Sobek (26.), 2:3 Ludewig (29.), 3:3 Lehmann (36.), 4:3 Lehmann (68.), 4:4 Ritter (82.), 5:4 Ruch (87.)
    • Schiedsrichter: Guyenz (Essen)
    • Zuschauer: 40.000 im Rheinstadion, Düsseldorf
  • 14. Juni 1931 – Finale um die Deutsche Meisterschaft 1931\r\n
    • Hertha BSC – TSV 1860 München 3:2 (1:2)
    • Hertha BSC: Gehlhaar, Völker, Wilhelm, Appel, Müller, Stahr, Ruch, Sobek, Lehmann, Kirsei, Hahn
    • 1860 München: Riemke, Schäfer, Wendl, Stock, Pledl, Eiberle, Stiglbauer, Lachner, Huber, Oeldenberger, Thalmeier
    • Tore: 0:1 Oeldenberger (24.), 1:1 Sobek (44.), 1:2 Lachner (45.), 2:2 Sobek (75.), 3:2 Kirsei (89.)
    • Schiedsrichter: Fissenewerth (Mönchengladbach)
    • Zuschauer: 50.000 im Müngersdorfer Stadion, Köln

Die Jahre 1930 und 1931 waren die bislang erfolgreichsten in Herthas Vereinsgeschichte. Nie wieder hat man danach ein Finalspiel um die deutsche Meisterschaft erreichen können.

Die Hertha im Dritten Reich 

Nach der Machtergreifung durch die NSDAP wurde Hans Pfeiffer neuer Präsident, der Verein gleichgeschaltet. Welchem Gedankengut dieser "ehrenwerte" Funktionär anhing, kann man der Vereinschronik von Hertha BSC entnehmen, die folgende Sätze enthält, die Herr Pfeiffer seinerzeit in der Vereinszeitung zum Besten gab: "Das unfruchtbare parlamentarische System im Klubleben hat endgültig aufgehört zu existieren... Die früheren Vereinssitzungen finden nicht mehr statt. Sie dienten dem Fortschritt nur selten..." ( Zitat dem Buch "HA HO HE Hertha BSC" entnommen, erschienen 1971 im Copress-Verlag, München ). Am Ende des 2. Weltkrieges glich das Stadion an der "Plumpe" einem Trümmerfeld.

Nach Ende des Krieges – Oberliga Berlin 

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurden von den Alliierten alle deutschen Vereine – also auch Hertha BSC – aufgelöst. An einen geordneten Spielbetrieb war zunächst nicht zu denken. Viele Vereine hatten Spieler verloren und so manche Spielstätte – wie auch die Berliner Plumpe – lag in Trümmern. Dennoch wurde bereits 1946 in einigen Regionen Deutschlands der Spielbetrieb wieder aufgenommen.

In den vier regionalen Berliner Bezirken wurden sogenannte Stadtbezirksmannschaften gebildet. Hertha BSC gab es unter dem angestammten Namen nicht mehr, die Spieler traten nun unter der Bezeichnung „SG Gesundbrunnen“ an, benannt nach dem Berliner Ortsteil Gesundbrunnen im Abschnitt Nord. Ab dem 1. August 1949 durfte die „SG Gesundbrunnen“ dann endlich wieder offiziell den in Berlin beliebten, traditionellen Namen „Hertha BSC“ tragen.

Später wurden in Berlin und im Süden Deutschlands die Oberligen (nicht zu verwechseln mit der heutigen Amateur-Oberliga!) gegründet, die nun in den einzelnen Regionen die höchste deutsche Spielklasse des Fußballs darstellten. Ein Jahr später wurden sie auch in allen anderen Teilen des Landes eingeführt.

Hertha BSC gehörte ab der Saison 1949/50 zu den Teilnehmern der Oberliga Berlin. Eine große Rolle spielte man dort unter den ganzen Berliner Vereinen erst einmal nicht. Man war dabei – nicht mehr, aber auch nicht weniger! Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg folgte 1957 die erste Oberliga-Meisterschaft. In den Spielen um die deutsche Meisterschaft konnte man sich auf Bundesebene allerdings nicht durchsetzen.

Ab Anfang der 1960er Jahre kristallisierten sich aus der Oberliga drei dominierende Berliner Mannschaften heraus: Tennis Borussia Berlin, Tasmania 1900 Berlin und Hertha BSC Berlin. Drei Jahre vor Einführung der Fußball-Bundesliga kämpften sie in der heutigen Bundeshauptstadt um die Vorherrschaft und insbesondere auch um die Aufnahme in diese noch zu gründende höchste deutsche Spielklasse.

Die letzte ausgespielte Berliner Oberliga-Meisterschaft sicherte sich Hertha BSC.

Bundesliga: Das schwarze Jahr 

Am 24. August 1963 begann für den deutschen Fußball ein neues Zeitalter. Um 17 Uhr wurde in acht deutschen Stadien die ersten Fußball-Bundesliga-Spiele angepfiffen – unter anderem auch im Berliner Olympiastadion. Der Wegzug von der legendären Plumpe ist der Hertha nicht leicht gefallen. Aber ein zum Auftakt mit 60.000 Zuschauern gefülltes Stadion gegen den alten Rivalen aus den glorreichen Zeiten um 1930 – dem 1. FC Nürnberg – musste dann doch versöhnlich stimmen. Unter den beteiligten Akteuren auf Berliner Seite: Otto Rehhagel. Am Ende erreichte Hertha BSC bei der Premiere durch einen verwandelten Handelfmeter ein 1:1.

Die erste Bundesliga-Saison beendeten die Berliner auf dem drittletzten Platz – einen Punkt vor dem Absteiger Preußen Münster, dem man am letzten Spieltag noch unterlag. Auch im Folgejahr konnte sich die Hertha mit dem gleichen Rang vor dem sportlichen Abstieg retten, aber aufgrund schwerer Verstöße gegen die Statuten wurden die Berliner vom DFB in die Regionalliga zurückgestuft. Hertha BSC hatte zuvor einige Spieler mit Handgeldern an die Spree gelockt, was damals strikt verboten war. Bitter für die Berliner: Gerade ihr Zwangsabstieg löste Diskussionen und letztendlich ein Umdenken beim DFB bezüglich solcher Prämien aus.

Zum zweiten Mal nach der Saison 1918/19 wurde Hertha BSC Berlin somit aufgrund solcher Unregelmäßigkeiten aus dem Spielbetrieb ausgeschlossen und in der Entwicklung weit zurück geworfen. Es war das schwarze Jahr des Berliner Klubs. Die nächsten drei Spielzeiten bestritten die Herthaner in der Stadtliga Berlin (Regionalliga), in der sie auf keine gleichwertigen Gegner trafen. Die erste Saison wurde mit 58:2, die zweite mit 57:3 und die letzte Saison mit 55:5 Punkten abgeschlossen.

1970er: Die erfolgreichsten Jahre

Drei Jahre nach dem Zwangsabstieg kehrte Hertha BSC wieder in Deutschlands Elite-Klasse zurück und konnte sich ab 1970 dort auch etablieren. Am 18. April gelang gegen Borussia Dortmund - immerhin mit Platz 5 direkter Tabellennachbar – ein glatter 9:1-Sieg, der auch aktuell noch immer höchste Erfolg eines Hertha-Teams in der Bundesliga-Geschichte.

Die Saison – wie auch die Saison 1970/71 – endete mit einem guten dritten Platz, und im UEFA-Pokal scheiterte man erst im Viertelfinale an Inter Mailand. 1975 konnte man diesen Erfolg mit dem Erringen der deutschen Vize-Meisterschaft sogar noch steigern.

Im Rahmen des Bundesligaskandals 1971 kam es auch zu Verhandlungen gegen sowie Strafen für einige Spieler und Funktionäre von Hertha BSC. Jedoch muss man hierbei erwähnen, dass von Seiten Herthas keine Spiele verschoben wurden. Zur Verhandlung stand die unglückliche 0:1-Heimniederlage (darunter einige Pfostenschüsse der Berliner) gegen Arminia Bielefeld. Die Bielefelder boten den Hertha-Spielern für einen Sieg 250.000 DM, was diese allerdings ablehnten, da Siegprämien von Sponsoren ausgesprochen wurden, welche diesen Betrag in etwa abdeckten und darüber hinaus ein ernsthaftes Interesse am Klassenerhalt der Offenbacher Kickers bestand, da die dort spielenden Kremers-Brüder dann zur Hertha gewechselt wären. Die Spieler machten nach der Niederlage leider den folgenreichen Fehler, einen von den Arminen bereitgestellten Koffer mit dem Geld doch noch anzunehmen und unter sich aufzuteilen, was natürlich zur Verurteilung führen musste.

Gegen Ende der 1970er Jahre stürzte Hertha BSC in der Bundesliga mehr und mehr ins Mittelmaß, machte dafür aber in den nationalen und internationalen Pokalwettbewerben auf sich aufmerksam. Am 30. Mai 1977 wurde das Wiederholungsendspiel im DFB-Pokal 1977 gegen den 1. FC Köln mit 0:1 verloren, nachdem zwei Tage zuvor kein Sieger ermittelt werden konnte (1:1 n.V.). Zwei Jahre später unterlag man dann auch im Finale um den DFB-Pokal 1979 gegen Fortuna Düsseldorf in der Verlängerung mit 0:1. Nie wieder hat Hertha BSC seitdem im Endspiel dieses Wettbewerbs gestanden. Im Gegensatz zu ihrer eigenen Amateur-Mannschaft (liebevoll „Hertha-Bubis“ genannt), die im Finale um den DFB-Pokal 1993 der favorisierten Elf von Bayer Leverkusen nach großem Kampf nur knapp mit 0:1 unterlag.

Im UEFA-Pokal erreichte Hertha BSC im Jahr 1979 das Halbfinale, wo man erst gegen Roter Stern Belgrad mit 0:1 und 2:1 aufgrund der Auswärtstorregelung den Kürzeren zog. Es sollte für lange 20 Jahre der letzte internationale Auftritt der Berliner gewesen sein.

Auch in der Fußball-Bundesliga begann nun der sportliche Niedergang, der im Mai 1980 seinen tragischen Höhepunkt erreichte. Punktgleich mit Bayer 05 Uerdingen beendeten die Berliner die Saison, mussten aber aufgrund zweier fehlender Tore (41:61 gegenüber Uerdingen mit 43:61) den bitteren Gang in die 2. Liga antreten.

1980er: Der tiefe Fall 

Von nun an stürzte Hertha BSC immer tiefer. Nach zwei Jahren in der 2.Liga und dem zwischenzeitlichen Wiederaufstieg in die 1.Bundesliga schlossen die Berliner die Saison 1982/83 mit dem letzten Tabellenplatz ab und wurden wieder zweitklassig. Nach drei folgenden Spielzeiten in der 2. Bundesliga war am 8. Mai 1986 nach einem 0:2 bei Alemannia Aachen dann sogar der Abstieg in die Amateur-Oberliga besiegelt. Hertha BSC war von nun an nur noch eine drittklassige Amateur-Mannschaft, die ihre Heimspiele fortan, bis auf wenige Ausnahmen, im altehrwürdigen, aber stark sanierungsbedürftigen Poststadion austrug. Doch die Euphorie war trotz des sportlichen Absturzes ungebrochen: Im Schnitt besuchten 2000 Zuschauer die Spiele von Hertha BSC, das Spitzenspiel gegen Türkiyemspor Berlin 1987/88 lockte gar 12.000 Zuschauer ins Stadion.

In der Saison 1986/87 wurde Hertha BSC zwar souverän Meister der Amateur-Oberliga, scheiterte letztendlich aber in den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga. Ein Jahr später, am 19. Juni 1988, konnte ganz (Fußball-)Berlin endlich wieder jubeln: Hertha BSC feierte den Aufstieg in die 2. Bundesliga, zwei weitere Jahre später folgte gar der Sprung in die höchste deutsche Spielklasse. Der Euphorie folgte aber bald die Ernüchterung, und auch der „Feuerwehr-Mann“ Peter Neururer konnte den erneuten Abstieg in die 2. Liga nicht verhindern. Schon zuvor, von 1991 bis 1997, spielte Hertha BSC als „graue Maus“ in der 2. Bundesliga bei einem Zuschauerschnitt von anfangs 3000 Unentwegten, die für eine trostlose Geisterkulisse sorgten, im für damalige Verhältnisse viel zu großen Berliner Olympiastadion.

1990er: Rückkehr in die Bundesliga 

Anfang 1996 wurde die Mannschaft von Jürgen Röber übernommen und von diesem nur knapp vor dem Abstieg in die Drittklassigkeit bewahrt. Auf Betreiben der UFA und der Initialzündung von Bernd Schiphorst, dem heutigen Präsidenten, wurde ein Wirtschaftsrat etabliert, der fortan für stetige Kontinuität und Seriösität sorgte. 1997 dann stieg die "alte Dame" Hertha BSC zusammen mit Trainer Jürgen Röber in die Bundesliga auf. In den Jahren von 1993 - 1997 konnte Hertha BSC auch einen stetigen Anstieg der Zuschauerzahlen verbuchen. Waren noch 1993 zu jedem Heimspiel im Schnitt nur 3000 Zuschauer erschienen, konnte die Zuschauerresonanz in den kommenden Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Den denkwürdigen Höhepunkt stellte am 7. April 1997 das Heimspiel gegen den aus der 1.Bundesliga abgestiegenen 1. FC Kaiserslautern (2:0) dar, bei dem mit 75.000 Zuschauern der bis jetzt gültige Zuschauerrekord für die eingleisige 2. Fußball-Bundesliga aufgestellt wurde. Beide Teams sollten nach dieser Spielzeit wieder erstklassig sein.

Durch die Steigerung der Einnahmen aus den Heimspielen und den hohen Umsätzen aus den Verkäufen von Fanartikeln (Merchandising) sowie den Finanzhilfen der UFA (jetzt sportfive) wurde der Verein Hertha BSC mittlerweile in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umgewandelt, vor allem, um zukünftig neue Finanzierungsquellen erschließen zu können.

2000er: Etablierung in der Bundesligaspitzengruppe

Trotz einiger Erfolge in der Bundesliga sowie im UEFA-Pokal und sogar einer Champions-League-Teilnahme 1999/2000 (mit Siegen gegen Chelsea London und den AC Mailand) wurde Jürgen Röber nach 6 Jahren bei Hertha BSC am 6. Februar 2002 entlassen. Als dessen Nachfolger agierte Falko Götz dann 13 Spiele lang recht erfolgreich. Huub Stevens trat zum 1. Juli 2002 den Posten als neuer Trainer bei Hertha BSC an. Die Mannschaft agierte meist erfolg- und glücklos, so dass Stevens zum 4. Dezember 2003 beurlaubt wurde. Für Hans Meyer, nur vom 3. Januar bis zum 30. Juni 2004 als Trainer bei Hertha BSC tätig, galt es nun, den drohenden Abstieg zu vermeiden. Mit Saisonplatz 12 gelang das dem Coach auch eindrucksvoll, der für dieses Rettungsunternehmen eigens sein „Rentnerdasein“ kurzzeitig unterbrach. Vor der nun folgenden Saison 2004/05 wurde von der Vereinsführung durch die Vorgabe eher bescheidener Saisonziele (einstelliger Tabellenplatz) geschickt der Erwartungsdruck vom neuen, alten Trainer Falko Götz und seinen Spielern genommen, sodass dieses Spieljahr, trotz des Ausscheidens im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten Eintracht Braunschweig (2:3), mit dem 4. Tabellenrang und einer daraus erfolgenden Startberechtigung für den nächsten UEFA-Cup-Wettbewerb wesentlich erfolgreicher als das vorangegangene abgeschlossen werden konnte. Mit einem Sieg im letzten Heimspiel gegen Hannover 96 (0:0) hätte sogar noch Platz 3 und damit die Qualifikation für die Champions League erreicht werden können.

Auch während der Saison 2005/06 trug Falko Götz, der Hertha BSC bereits von Anfang bis Mitte 2002 als Interims-Trainer und Vorgänger von Huub Stevens erfolgreich betreute, für die Bundesliga-Mannschaft der „Spree-Athener“ die Verantwortung. Herthas Ziel, erneut in den UEFA-Cup einzuziehen, musste laut Manager Hoeneß schon aus finanziellen Gründen erreicht werden.

Das immer wieder genannte Ziel, in allen drei Wettbewerben (Bundesliga, DFB- und UEFA-Pokal) so lange wie möglich dabei zu bleiben, wurde durch das überraschende Ausscheiden im DFB-Pokal-Achtelfinale beim Regionalligisten FC St. Pauli (3:4 n. V.) verfehlt. Auch im UEFA-Pokal scheiterte Hertha BSC an einem vermeintlich leichten Gegner. In der 3. Runde schied die Mannschaft von Trainer Falko Götz gegen Rapid Bukarest mit einem 0:1 im Berliner Olympiastadion und 0:2 im ausverkauften Bukarester Stanescu-Stadion sang – und klanglos aus.

In der Bundesliga mussten die Berliner darüber hinaus eine Krise mit neun sieglosen Spielen in Folge überwinden. Nach dem blamablen 2:4 am 4. März 2006 im Heimspiel gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln, der zuvor selbst schon 18 Spiele sieglos war, standen Falko Götz und Manager Dieter Hoeneß zur Diskussion. Die Vereinsgremien sprachen beiden trotz der sportlichen Misere demonstrativ das Vertrauen aus - und behielten Recht: Ein 3:0-Sieg bei Werder Bremen war der Start einer Serie von sieben Spielen ohne Niederlage; doch aufgrund eines nun folgenden 1:5-Heimdebakels gegen Bayer Leverkusen am 32. Spieltag verspielten die Berliner die direkte Qualifikation für den UEFA-Cup. Hertha BSC stand am Ende der Saison 2005/06 auf dem 6. Platz; durch die damit verbundene Teilnahme am UI-Cup erhielt man sich aber die Möglichkeit, auch in der nächsten Saison im UEFA-Cup-Wettbewerb starten zu können.

 
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